• Aus unserem Coaching-Alltag

    Aus unserem Coaching-Alltag

Aus unserem Coaching-Alltag

Fallbeispiel 1: Empathisches Führungsverhalten

Der Inhaber und Geschäftsführer eines Automobilzulieferers meldete sich bei uns mit dem Wunsch, an seiner Empathie arbeiten zu wollen. Er schilderte, daß es im letzter Zeit einige Kritik an seiner Person gegeben habe. Das hätte ihn zu diesem Schritt veranlasst.

In der Diagnose stellte sich heraus, daß er als Nachfolger in der dritten Generation den autoritären Führungsstil seiner Vorgänger übernommen hatte. Er bezeichnete sich selbst als „Mann der klaren Worte“. Anlässe für eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Führungsstil sah er bis dato nicht. Auch „Lobhudeleien“ hätten im professionellen Umfeld nichts zu suchen. Er lobte, indem er keine Kritik äußerte und verstand auch nicht, warum seine Assistentin, mit der er ja sehr zufrieden war, öfter „grundlos“ in Tränen ausbrach.

Bereits in der ersten Coaching-Sitzung konnten wir dem Unternehmer seine „blinden Flecken“ im Umgang seinen Mitarbeitern aufzeigen.

In den weiteren Coaching-Sitzungen ging es darum den Umgang mit Wertschätzung und Anerkennung zu vertiefen. Wir arbeiteten den Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung heraus und trainierten Situationen aus dem Führungsalltag anhand von Rollenspielen zur Reflexion seiner ausgeprägten Lebensmotive.

Am Ende des Coachings fasste der Inhaber zusammen: „Wenn ich wie gewohnt agiere, bin ich für die anderen wohl der dominante Patriarch.“ Einige wenige Sitzungen hatten gereicht, um dem Inhaber zu verdeutlichen, welche Wirkung er auf andere hatte, die ihm bis dahin nicht bewusst war. Ihm wurde klar, dass er im Umgang mit seinen Angestellten mehr erreichen konnte, wenn er sein Verhalten situativ änderte und besondere Leistungen z.B. seiner Assistentin ausdrücklich lobte.

 


Fallbeispiel 2: Wirtschaftliche Interessen durchsetzen

Der Inhaber eines Architekturbüros schilderte uns, daß es ihm derzeit wirtschaftlich schlecht gehe, weil es ihm schwerfalle, seine Interessen gegenüber den Kunden durchzusetzen – insbesondere, wenn es um Nachtragsverhandlungen oder das Eintreiben säumiger Zahlungen ging. Weiterhin führte er aus, dass er es kaum schaffe, Aufträge mit schlechten Preisen abzulehnen bzw. die Ablehnung zu begründen. Der Unternehmer hatte den Eindruck, mit ihm stimmte etwas nicht.

Auf Basis einer Persönlichkeitsanalyse konnten wir dem Unternehmer aufzeigen, warum es ihm so schwerfiel, seinen Kunden Absagen zu erteilen und Geld von ihnen einzufordern. Sein natürlicher Impuls war, keinen Druck auf Menschen auszuüben, sondern sie zu unterstützen - am liebsten mit einer guten Planung.

Vor dem Hintergrund dieser Persönlichkeitsstruktur wurde auch nachvollziehbar, wieso der Architekt gestresst war, wenn er einen Auftrag ablehnen sollte, der zwar inhaltlich attraktiv war, bei dem aber Probleme wegen „drohender“ Nachvertragsverhandlungen vorprogrammiert waren.

Der Unternehmer bestätigte unsere Analyse - und war sichtlich erleichtert. Er erkannte, dass er zwar ein starkes Harmoniebedürfnis hatte, dass er aber „normal“ war. Er verstand, warum ihm seine Persönlichkeit bei bestimmten Aspekten seiner Arbeit im Wege stand.

In den folgenden Coaching-Sitzungen ging es darum noch nicht genutzte Ressourcen seiner Persönlichkeit zu aktivieren, damit er zukünftig seine Aufgaben als Geschäftsführer besser wahrnehmen könnte. Dazu wurden verschiedene Maßnahmen erarbeitet und nach Anwendung in der Praxis iterativ verfeinert.

In einem weiteren Schritt haben wir mit ihm ein Forderungs- und Nachtragsmanagement-System entwickelt, das ihn dabei unterstützt Nachträge leichter zu begründen und Außenstände einzutreiben.

Der Architekt konnte berichten, daß sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens mit den getroffenen Maßnahmen schon nach kurzer Zeit wesentlich besserte. Er würde auch nicht mehr jeden Auftrag annehmen.

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